Abstract
Der Klimawandel stellt Unternehmen auch in Deutschland vor große Herausforderungen. Neben einem ambitionierten Klimaschutz müssen sie sich zunehmend auch an die nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels anpassen. Somit sind Unternehmen wichtige Treiber für die Gestaltung der notwendigen Transformation hin zu einer klimaneutralen, klimaangepassten und nachhaltigen Gesellschaft. In diesem Kontext sind sie auch mit steigenden Anforderungen an die nicht-finanzielle Berichterstattung konfrontiert – beispielsweise dahingehend, Klimaänderungsinformationen und -szenarien zu verwenden und aufzuzeigen, wie ihre Unternehmensaktivitäten zu den Umweltzielen der EU-Taxonomie beitragen. Vor diesem Hintergrund wird mit dem vorliegenden Report aufgezeigt, wie eine bisher noch nicht ausreichende Berücksichtigung der langfristigen Herausforderungen durch den Klimawandel im unternehmerischen Handeln, neue Anforderungen zur finanziellen und nachhaltigkeits-bezogenen Berichterstattung aus Regularien auf EU-Ebene und die Integration von Klimaänderungsinformationen in das Risikomanagement zusammenhängen. Im Mittelpunkt steht die Vorstellung des mehrstufigen GERICS-Prozessmodells zur Integration von zukunftsbezogenen Klimaänderungsinformationen, um damit die identifizierte Lücke am Übergang von Problemidentifikation und Maßnahmenableitung zu schließen. Damit wird das Ziel verfolgt, Entscheidungsträger:innen in Unternehmen zu befähigen, selbstständig die eigenen klimawandelbedingten Betroffenheiten zu ermitteln und unter Berücksichtigung von sowohl Klimaänderungsinformationen als auch lokalen Informationen zu bewerten. Darauf aufbauend können von Unternehmen geeignete Anpassungsoptionen identifiziert werden, um mögliche Schäden durch Extremwetterereignisse und andere klimatische Veränderungen zu vermeiden oder zumindest abzumildern.