Abstract
Im schmelzflüssigen Zustand zeigt Magnesium eine hohe Affinität zu Sauerstoff. Sobald der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre 4 % übersteigt, wird Mg daher entflammen! Damit ergibt sich die Notwendigkeit, Mg-Schmelzen zu schützen. Zurzeit wird standardmäßig SF6 während der Primärproduktion und beim Verarbeiten von Mg-Schmelzen eingesetzt. Bedauerlicherweise ist SF6 jedoch ein Treibhausgas, das ungefähr 23.000 mal wirksamer ist, als CO2. Damit muss SF6 auch bei der Lebensdaueranalyse z.B. von Fahrzeugen berücksichtigt werden. Andere Schutzgase wie zum Beispiel SO2 oder fluorierte Kohlenwasserstoffe wie HFC134a, Novec 612, oder AMCover (= HFC134a) sind bereits als Schutzgase in der Diskussion. Zusätzlich gibt es noch eine Reihe von Schmelzsalzen, die ebenfalls in der Lage sind, Mg-Schmelzen effektiv zu schützen. Allerdings haben Schmelzsalze auch einige Nachteile und fluorierte Gase sind in der EU zusätzlich in der Diskussion. Die aktuellen Regelungen in Europa sehen zudem vor, dass SF6 ab 2018 nicht mehr oder nur sehr beschränkt eingesetzt werden darf. Eine ähnliche Diskussion wird auch für andere fluorierte Gase geführt. Daher ist es notwendig, bekannte Maßnahmen zum Schutz von Mg-Schmelzen neu zu bewerten oder neue Methoden zu entwickeln.