Abstract
Im Jahr 2000 waren 10,9% der saarländischen Bevölkerung, entsprechend 116.489 Einwohnern, an Diabetes mellitus erkrankt. Damit ist die Diabetes-Prävalenz im Saarland im deutschen Vergleich
am höchsten [9]. Wird die von der WHO prognostizierte Zunahme des Diabetes um 44% bis zum Jahre 2030 als richtig unterstellt, wird sich diese Zahl auf 167.744 erhöhen. Die Anzahl könnte jedoch in den kommenden Jahren auch sinken, denn nach den Daten des statistischen Bundesamtes weisen mit 66,3 beziehungsweise 65,9 Gestorbenen je 100 000 Personen Thüringen und das Saarland bundesweit die höchste Sterblichkeit
an Diabetes mellitus auf. Brandenburg
und Bayern verzeichnen mit 18,3 beziehungsweise mit 18,9 Verstorbenen je 100 000 Personen die geringste Sterblichkeitsrate [13].
Führende Todesursache bei Patienten mit Diabetes mellitus sind kardiovaskuläre Erkrankungen [1]. Trotz therapeutischer Fortschritte haben Diabetiker weiterhin deutlich höhere Ereignisraten für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität als Nichtdiabetiker [12]. So haben Typ 2-Diabetiker ein etwa 3-mal so großes Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden wie Gesunde
Nicht-Diabitker [7]. Die Prognose kardiovaskulärer Ereignisse wird durch die Qualität der Diabeteseinstellung entscheidend
beeinflußt (DECODE-Studie [15]). Am höchsten gefährdet sind die Patienten, die bereits eine strukturelle Herzerkrankung
(Koronare Herzerkrankung, Myokard- Hypertrophie, Klappenveränderungen) aufweisen.